Biokompakt
Die historische Wasserburg Konradsheim in Erftstadt nahe Köln setzt für die Beheizung ihrer Räume und Nebengebäude auf nachwachsende Rohstoffe. Insgesamt drei Biomassekessel des Typs AWK/ECO 120 von Biokompakt liefern eine Gesamtleistung von 390 kW zur Bereitstellung von Heizwärme und zur Deckung des Warmwasserbedarfs.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Burg Konradsheim im Jahr 1337. Ihr heutiges Aussehen geht auf einen Umbau aus dem Jahre 1548 zurück. Dank der gut erhaltenen Original-Bausubstanz zählt die Burg zu den herausragenden Beispielen des rheinischen Burgenbaus an der Schwelle von der Gotik zur Renaissance. Nach verschiedenen Besitzerwechseln in seiner bewegten Geschichte im Eigentum des Landschaftsverbandes Rheinland, wurde Burg Konradsheim 1976 an die aktuellen Eigentümer, die Familie Neisse, verkauft. Heute wird die Burg in erster Linie als Eventlocation für Hochzeiten, Konzerte, Firmenevents und Ausstellungen genutzt. Nähere Informationen unter www.burg-konradsheim.de
In der historischen Remise und in weiteren Wirtschaftsgebäuden hat der Golfclub Golfburg Konradsheim seinen Sitz.
Um die weitläufigen Räumlichkeiten zu jeder Zeit auf angenehme Temperaturen für die Gäste zu bringen, waren bis 2005 alte Ölkessel im Einsatz. Mit einem Verbrauch von rund 55.000 Litern Heizöl im Jahr waren sie längst nicht mehr wirtschaftlich. Zudem hatten die Brenner ein Alter zwischen 18 und 25 Jahren erreicht, so dass ein zeitnaher Austausch und eine Neuinvestition in die Heizanlage absehbar waren. „Wir waren damals froh, dass alle Ölkessel von der Entscheidung für einen Brennstoffwechsel bis zur Inbetriebnahme der Biomasseheizung gehalten haben“, erläutert Degenhard Neisse.
Für die hydraulische Planung der Anlage war federführend Ernst Gerlinger von Biokompakt verantwortlich. Die installationstechnische Planung lag in den Händen der Effertz + Luppus GmbH. Als Gebietsvertreter für Biokompakt ist Hartmut Schmidt von der r-energie GmbH für die Überprüfung und Wartung der Anlage und für den Kundenservice verantwortlich. Zu ersetzen waren vier Ölbrenner sowie eine Gasheizung mit einer Gesamtleistung von 355 kW. Neu eingebaut wurden drei Biomassekessel des Typs AWK ECO 120 von Biokompakt mit je 130 kW Nennleistung. Ein Ölkessel, der zur Versorgung des Golfclubs auf dem Burggelände bereits vorhanden war, wurde eingebunden und steht für Notfälle bereit oder kann im Sommer zugeschaltet werden, falls sich der Betrieb eines einzelnen Biomassekessels zur Warmwasserbereitung in Einzelfällen nicht lohnt. „Seit der Umstellung unserer Heizung auf Biomasse mussten wir den Ölbrenner aber bisher nicht ein einziges Mal nutzen“, erläutert Neisse. Die Brennstoffkosten haben sich laut seiner Aussage drastisch reduziert und liegen nur mehr bei unter 20.000 € im Jahr.
Die drei Biokompakt Kessel können einzeln zu- oder abgeschaltet werden und im Parallelbetrieb laufen. So ist sichergestellt, dass die Anlage auch während der Übergangszeiten im Frühling und Herbst sowie im Sommerbetrieb weitgehend in Volllast und damit mit den besten Wirkungsgraden betrieben werden kann. Hinzu kommt, dass die Parallelschaltung der Kessel auch eine höhere Ausfallsicherheit bietet. Falls ein Kessel kurzfristig nicht einsetzbar ist, können die beiden verbleibenden selbst bei winterlichen Temperaturen noch genügend Grundwärme bereitstellen.
Für die Wärmespeicherung stehen in der Heizzentrale der Burg drei Biokompakt PSM 1000 Pufferspeicher mit einem Volumen von je 1.000 l sowie ein weiterer Biokompakt PSM 1500 Pufferspeicher mit 1.500 l Kapazität im Hofgebäude zur Verfügung. Die Warmwasserbereitstellung erfolgt über vorhandene Warmwasserspeicher, die aufgrund ihres noch sehr guten Zustands weiter genutzt wurden. In zwei von sechs Gebäudeeinheiten ist der Einbau von Pufferspeichern in Kombination mit dem Biokompakt Frischwassermodul geplant, sobald die vorhandenen Warmwasserspeicher ausgetauscht werden müssen. Sie bereiten warmes Wasser nach dem Durchlauferhitzer-Prinzip und verbessern die Sicherheit der Trinkwasserhygiene. Im Clubhaus des Golfclubs ist der Warmwasserbedarf zu Stoßzeiten in der Gastronomie oder durch die Nutzung der Duschen kurzfristig sehr hoch, so dass hier auch in Zukunft Warmwasserspeicher die Versorgung sicherstellen.
Beschickt werden die Biomassekessel mit Hackschnitzeln und zum Teil mit Holzpellets. Im Probebetrieb wurden auch bereits Kirschkerne und Pflaumenkerne eingesetzt. Eine reguläre Bewilligung für den Einsatz dieser Brennstoffe nach der deutschen „Feuerungsanlagenverordnung“ schlägt aber mit hohen Kosten zu Buche, die für jeden „nicht regulären Brennstoff“ erneut zu entrichten wären. Obwohl die Tests sehr erfolgreich verliefen, werden die Obstkerne daher nicht im regulären Betrieb eingesetzt.
Zur Versorgung mit Brennstoff ist jedem Biomassekessel ein Vorratsbunker mit den Abmessungen 3 x 3 x 3 m zugeordnet, alleine in der Heizzentrale sind also 75 m3 Lagerraum vorhanden. Zusammen mit einem weiteren Brennstofflager, ist eine Bevorratung für ein ganzes Jahr möglich. Die Versorgung der Biomassekessel erfolgt über „Raumaustragungen Typ Industrie“ von Biokompakt. Sie arbeiten mit einem Federblattrührwerk mit Schneckenkanal, der im Bereich des Bunkers oben offen und im Kesselhaus bis zum Fallschacht über der Brandschutzklappe geschlossen ist. Die Austragtechnik ist für Holzhackschnitzel einer maximalen Größe von etwa 50 x 20 mm ausgelegt, sie kann aber auch einen Anteil von bis zu 10 % an Übergrößen verarbeiten. Ideal ist eine Hackung auf „G50“. Die Vorratsbunker selbst bestehen aus 10 cm starken Holzplanken, die durch U-Eisen gehalten werden. Die Planken lassen sich somit leicht entnehmen, was die Entleerung des Bunkers einfach macht, falls es zu Störungen an der Austragung kommt. Auch die Befüllung durch einen Radlader wird durch die Bauweise der Vorratsbunker vereinfacht.
Die Wärmeverteilung in den Räumen erfolgt im Clubhaus und der Verwaltung des Golfclubs über Fußbodenheizung, ebenso im Haus des Besitzers, das durch bereits im Vorfeld verlegte Leerrohre problemlos an die Heizungsanlage anzuschließen war. In der Burg selbst und in einer Burgwohnung sowie im Hofgebäude erfolgt die Wärmeabgabe über Heizkörper.
Mehr Infos über Biomasseheizungen: www.biokompakt.at
Auftraggeber:
Burg Konradsheim GmbH & Co. KG, Frenzenstr. 201, D-50374 Erftstadt
Planung und Ausführung:
Biokompakt Heiztechnik GmbH, A-4391 Waldhausen, www.biokompakt.at
Effertz + Lupus GmbH, D-50374 Erftstadt-Lechenich, www.effertz-luppus.de
Beratung, Wartung und Kundendienst:
r-energie GmbH, D-44892 Bochum, www.r-energie.de
Brenner, Raumaustragtechnik, Pufferspeicher, Energiemanagement:
Biokompakt Heiztechnik GmbH, A-4391 Waldhausen, www.biokompakt.at
Biomassebrenner:
Biokompakt AWK/ECO 120, Hackschnitzelkessel, 40 bis 130 kW
Raumaustragung:
Biokompakt Typ Industrie, Federblatt-Rührwerk 3 m Durchmesser
Pufferspeicher:
1 x Biokompakt Pufferspeicher PSM 1500, Inhalt 1.500 l
3 x Biokompakt Pufferspeicher PSM 1000, Inhalt 1.000 l
Energiemanagement:
BIOKOMPAKT Regelung „11133“ zur energieeffizienten Regelung von Heizkreisen, Fernwärmesystemen, Einbindung von solarthermischen Wärmequellen, Puffermanagement, Brauchwassererwärmung, Einbindungsmöglichkeit für BHKW oder weiterer Fremdwärmequellen.