Austria Email AG
Die Eco Design Richtlinie der EU –hat zum Ziel, die Energieeffizienz von Geräten vergleichbar zu machen und damit dem Verbraucher Entscheidungshilfen bei der Anschaffung von Geräten mit möglichst geringem Energieverbrauch zu geben. Bewertet wird der Verbrauch, der unter bestimmten, genau definierten Standardbedingungen gemessen wird. Die Signalisation erfolgt, wie gewohnt, über die von grün nach rot abgestuften Energieeffizienzklassen. Bei Haushaltsgeräten wie dem Kühlschrank oder der Waschmaschine funktioniert diese Art der Bewertung noch recht gut, da sich die Nutzungsgewohnheiten ähneln und die Geräte alleine, ohne Zusammenspiel mit anderen Komponenten, arbeiten. Die Situation bei der Warmwasserbereitung stellt sich deutlich komplexer dar.
Das Nutzungsverhalten ist beim Warmwasserbereiter weit unterschiedlicher als etwa bei einem Kühlschrank. Dadurch wird auf dem Label eben nicht der tatsächliche Energieverbrauch unter den realen Einsatzbedingungen abgebildet. Die standardisiert gemessene Energieeffizienz lässt sich daher vielleicht eher mit dem „Normverbrauch“ von Kraftfahrzeugen vergleichen, der bei Pkw-Käufern auf Grund seiner Abweichungen vom Realbetrieb als Auswahlkriterium eine untergeordnete Rolle spielt. Beim Effizienzlabel findet eine Reihe für die Kaufentscheidung wichtiger Kriterien keine Berücksichtigung. Dazu zählen zum Beispiel die Material- und Verarbeitungsqualität, der Jahresenergieverbrauch in Abhängigkeit von Haushaltsgröße und Verbrauchsgewohnheiten, die Wartungsintervalle, Garantiezeiten oder Einsparungen über die Speicher-Lebensdauer. Aussagen über den tatsächlichen Energieverbrauch und die zu erwartenden gesamten Betriebskosten lassen sich daher an Hand des Labels nicht treffen.
Ein besonderes Problem stellen fertige Paketangebote dar. Als Paket betrachtet man Zusammenstellungen, die mindestens aus einem Heizkessel, einem Regler und einem Produkt zur Warmwasserbereitung oder Speicherung bestehen. Für solche Zusammenstellungen gibt es ein Label, das die Energieeffizienz der gesamten Anlage abbilden soll. Hier besteht die Gefahr, dass wenig energieeffiziente Produkte integriert und unter dem Label versteckt werden. Auch hier ist die Funktion des Labels als Wegweiser für den Verbraucher daher zweifelhaft. Einem Handwerker ist die Ausstellung dieses Labels nicht möglich, obwohl die von ihm gewählte Kombination unter Umständen sogar effizienter wäre.
In den Schwächen der Richtlinie sieht Dr. Hagleitner aber auch eine Chance für das Fachhandwerk. Als Hauptansprechpartner können sie ihre Kunden darauf hinweisen, dass das Effizienzlabel nur geringe Aussagekraft für seine tatsächlichen Kosten und Verbräuche hat. Austria Email unterstützt seine Partner im Fachhandwerk mit einer Software, dem Eco Design Berechnungstool. Das anwenderfreundliche Tool macht es dem Handwerker einfach, Verbundlabels und Datenblätter gemäß der Eco Design Richtlinie für bedarfsgerecht zusammengestellte Pakete auszustellen und auszudrucken. Damit kann sich der SHK-Fachmann als „Lotse durch den Label-Nebel“ und als derjenige profilieren, der wirklich bedarfsgerechte Lösungen für Heizung und Warmwasser anbietet, die auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind. Das Unternehmen bietet Schulungen zum Thema Berechnungstool und Effizienzlabel an und steht dem Installateur bei Fragen beratend zur Seite. Mehr Infos dazu gibt es auf www.austria-email.at.
Fazit: Eine Orientierung der Verbraucher alleine am billigsten Produkt mit „grünem“ Labeling könnte künftig zu voreiligen Fehlentscheidungen beim Kauf von Warmwasserbereitern und –speichern führen. Die fachkundige und objektive Beratung des Fachhandwerkers wird daher in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.