Geberit Vertriebs GmbH
Die gesellschaftlichen Megatrends „Female Shift“, „Gesundheit“ und „Silver Society“ schaffen neue Bedürfnisse, welche die Ausstattung von Badräumen beeinflussen. Im Zuge dieser Entwicklungen werden auch Dusch-WCs zur Normalität in deutschen Sanitärräumen. Wir beleuchten, was den Wandel vorantreibt und wie Installateure von der Entwicklung profitieren können.
Dusche, Wanne und Waschtisch haben sich in den letzten Jahrzehnten in punkto Komfort und Funktion rasant weiterentwickelt. Badräume sind heller, größer und wohnlicher geworden. Alleine am WC ging die Entwicklung eine ganze Zeit lang vorbei: Nach der Erfindung des Unterputz-Spülkastens vor 50 Jahren und der Einführung der Tiefspüler-Keramik gab es bis vor einigen Jahren weitgehend kosmetische Veränderungen im Design von WC-Keramik und -Sitz. Wer sich mehr Hygiene und Frische wünschte als sie die Trockenreinigung mit Papier möglich macht, für den gab es Feuchttücher. Ein Standard, der den Komfortwünschen anspruchsvoller Badbenutzer längst nicht mehr gerecht werden konnte. Erst mit der Einführung des Dusch-WCs zeichnete sich in Europa ein neuer Frische-Trend ab. In vielen Ländern des Nahen und Fernen Ostens ist es schon lange üblich, sich nach dem WC-Gang mit Wasser zu reinigen. In Japan besaßen bereits 2012 rund 70 Prozent der Haushalte ein Dusch-WC. Unsere südlichen Nachbarn in Italien und Spanien nutzen oder besitzen zu rund 40 Prozent ein Bidet. Bei der WC-Hygiene zeigt sich Deutschland also noch als Entwicklungsland, das dem Installateur entsprechend große Potenziale bietet. Wie groß die Potenziale sind, hat die Trendstudie „Körperbewusstsein und Hygiene im Wandel“, durchgeführt vom Zukunftsinstitut im Auftrag des Sanitärtechnik-Herstellers Geberit, mit einer Untersuchung der aktuellen Megatrends und einer Umfrage beleuchtet.
Frauen streben nach beruflicher Autonomie, und in der Folge verändern sich tradierte Rollenbilder rasant. Männer übernehmen mehr Verantwortung für Kindererziehung und -pflege. Typisch männliche Attribute wie technische Gadgets und Spielereien halten damit auch in bisher eher weiblich geprägte Domänen wie das Badezimmer Einzug. Hinzu kommt der wachsende Zeitdruck in der Doppelverdiener-Familie. Vom Rasenmäher- und Staubsauger-Roboter bis zum Dusch-WC stößt alles auf Interesse, was den Alltag einfacher und praktischer macht.
Die Gesundheit rückt ins Zentrum der kollektiven Aufmerksamkeit. Sie ist eine wichtige Voraussetzung, um beispielsweise bis ins höhere Alter arbeitsfähig und aktiv zu bleiben. Wer sich körperlich und geistig fit fühlt, hat zudem mehr Möglichkeiten, seine individuellen Lebensentwürfe umzusetzen. Als Ort der Entspannung und des Wohlfühlens bekommt das Badezimmer eine wichtigere Funktion und trägt zur körperlichen und geistigen Regeneration bei. Körperhygiene ist für 80 Prozent der Umfrageteilnehmer ein elementarer Bestandteil ihrer Gesundheit. Und 70 Prozent erwarten, dass die Pflege des Körpers auch Spaß macht. Damit verwischen auch die Grenzen zwischen Funktion und Vergnügen. Da sich rund 63 Prozent der Studienteilnehmer für Neuerungen im Bad aufgeschlossen zeigen, dürften Innovationen wie Dusch-WCs, die der Gesundheit und der Wellness dienen, künftig noch stärker nachgefragt werden.
Die Deutschen werden immer älter und fühlen sich immer jünger: Für den einzelnen Menschen bedeutet die demographische Entwicklung zunächst mehr individuell gestaltbare Lebenszeit. 2020 soll die durchschnittliche Lebenserwartung von Männern bei 84, von Frauen bei 87 Jahren liegen. 60-Jährige haben dann noch eine lange Lebensspanne vor sich, die sie bewusst nutzen und genießen möchten. Körperpflege ist für 70 Prozent der Befragten aus der Trendstudie eine wichtige Voraussetzung, um sich wohlzufühlen. 80 Prozent der Altersgruppe ab 55 Jahren sieht sie als eine der wichtigsten Voraussetzungen für guten Sex. Im Kontext von Hygiene, Wohlbefinden und Sexualität können Innovationen wie das Dusch-WC an Bedeutung gewinnen. Zudem helfen sie dabei, auch im hohen Alter oder bei eingeschränkter Beweglichkeit Autonomie bei der Körperpflege zu behalten. Das ist 89 Prozent der Befragten wichtig, die sich laut Studie auch im hohen Alter noch ohne Einschränkungen um ihre Körperpflege kümmern möchten.
Oft sind es Tabus, die neuen Entwicklungen zunächst im Wege stehen. Betrachtet man aber die Ergebnisse der Studie „Körperbewusstsein und Hygiene im Wandel“, zeigen sich die Deutschen offen: Nur sieben Prozent der befragten Männer und Frauen nahmen WCs mit Reinigungsfunktion für den Po als „peinlich“ wahr, die überwiegende Mehrheit hatte keine Berührungsängste. Und laut Studie steigt die Akzeptanz der Technik mit zunehmenden Jahren sogar noch an.
Dusch-WCs gibt es mit unterschiedlichen Komfortfunktionen und in verschiedenen Designs. Ihr Prinzip ist ganz einfach. Auf Tastendruck fährt ein verborgener Duscharm aus und reinigt den Po mit einem warmen Wasserstrahl. Je nach Modell gibt es zusätzliche Funktionen wie eine oszillierende Duscheinstellung, die durch Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen des Duscharms besonders gründlich reinigt. Für so gut wie jeden Bedarf, jedes Budget und jede Lebenssituation kann der Installateur ein passendes Modell anbieten. Anspruchsvolle Modelle wie Geberit AquaClean 8000plus oder 5000plus besitzen zusätzliche Funktionen wie Massagestrahl, Ladydusche, einstellbare Wassertemperatur, Fön und Geruchsabsaugung.
Grundsätzlich zu unterscheiden sind WC-Aufsätze und Komplettanlagen. Bei den Komplettanlagen ist die Duschfunktion in die WC-Keramik integriert, so dass sie ein geschlossenes und attraktives Bild bieten. Die Komplettanlagen ersetzen die konventionelle WC-Keramik und sind deshalb vor allem für Haus- und Wohnungseigentümer interessant. Eine Besonderheit des Modells Geberit AquaClean Sela ist das preisgekrönte, dezente Design. Das übersichtliche Bedienfeld für die Steuerung der Duschfunktion verbirgt sich elegant unter dem Deckel. Erst wenn dieser geöffnet wird, ist die Funktion erkennbar und zugänglich. Geberit AquaClean Sela ist damit auch für Badkunden interessant, die keine sichtbaren Technikfunktionen im Bad wünschen.
WC-Aufsätze werden auf die vorhandene WC-Keramik montiert und an Wasser und Strom angeschlossen. Sie eignen sich sehr gut für Mietwohnungen, denn sie lassen sich bei einem Wohnungswechsel schnell und einfach mitnehmen.
Gegenüber Bidet-Lösungen bieten Dusch-WCs gleich mehrere Vorteile. Sie sparen Platz, da sie die Funktion einer Toilette und die Reinigungsmöglichkeiten eines Bidets vereinen. Sie erhöhen den Komfort, weil der Nutzer einfach und bequem auf dem WC sitzenbleibt und die Duschfunktion per Knopfdruck startet. Nicht nur für Ältere ist dies ein echter Pluspunkt. Zusätzlich vereinfachen sie die Installation, da nur je ein Anschluss ans Trink- und Abwassersystem erforderlich ist.
Je besser das Bad im Rahmen eines Neubaus oder einer Modernisierung für den Einbau eines Dusch-WCs vorbereitet ist, desto leichter wird dem Kunden die Entscheidung fallen, diesen zusätzlichen Komfort sofort installieren oder später nachrüsten zu lassen. Während der Wasseranschluss durch einen Abzweig am Spülkastenzulauf in der Regel einfach zu lösen ist, lohnt sich vor allem für den Stromanschluss eine vorausschauende Planung. Die Vorrüstung eines Installationsrohres für den elektrotechnischen Anschluss am WC-Montageelement war bisher nicht immer ganz einfach, da dafür keine Fixierungspunkte vorgesehen sind. Geberit bietet an seinen WC-Montageelementen entsprechende Befestigungspunkte an, darunter auch die Anschlussmöglichkeit für ein Installationsrohr. Am DuoFresh WC-Montageelement ist ein Leerrohr für den elektrotechnischen Anschluss ans Stromnetz bereits ab Werk vorgesehen. Damit bestehen für die Elektrofachkraft die einfache Möglichkeit, den Anschluss je nach geplanter Komfortfunktion vorzubereiten. Zu beachten sind die geschützten Bereiche rund um Wanne und bodenebene Dusche nach DIN VDE 0100-701 (Bereich 0, 1 und 2 umfasst den gesamten Wannenbereich bis 60 cm Abstand vom Wannenrand). Der Anschluss eines Dusch-WCs ist im Bereich 2 zulässig, wenn der Anschluss als fester Anschluss ausgeführt wird und min. die Schutzart IPX4 erfüllt. Bei der bodenebenen Dusche gibt es nur den Bereich 1 (120 cm Radius vom fest angebrachten Wasserauslass aus gemessen), innerhalb dessen ein Elektroanschluss grundsätzlich nicht zulässig ist. Soll hier dennoch die Steckdose für ein Dusch-WC installiert werden, bieten sich dafür zwei Möglichkeiten an: Entweder der Bereich 1 wird über eine festangebrachten Abtrennung begrenzt, oder aber die Wasseraustrittsstelle wird so verändert, dass der benötigte elektrotechnische Anschluss nicht mehr innerhalb des Bereichs 1 liegt.
Um die Option für die Nachrüstung eines Dusch-WC-Aufsatzes offenzuhalten, empfiehlt es sich, im Trockenbau ein Installationsrohr so zu installieren, dass man es bei nachträglicher Montage einer Steckdose erreichen kann. Alternativ kann auch von Anfang an eine sichtbare Steckdose installiert werden. In der Regel ist sie rechts vom WC und auf jeden Fall außerhalb der Zone 2 bei Wannen und der Zone 1 bei bodenebenen Duschen angebracht. Beim Nassbau ist die Installation der sichtbaren Steckdose unumgänglich.
Die TrinkwV (Trinkwasserverordnung) stellt nicht nur die Trinkwasserqualität sicher, sondern auch den Schutz von Wasserversorgungsanlagen gegen Verunreinigung mit Nichttrinkwasser. Die Ausführung zum Schutz des Trinkwassers sind, ist in den Normen DIN N 1717 und der ergänzenden Ausführungen in der nationalen DIN 1988-100 festgelegt. Dusch-WCs sind mit der Sicherungseinrichtung „freier Auslauf“ abzusichern. Der separate Einbau einer solchen Sicherungseinrichtung ist aufwändig und wenig praxistauglich. Alle Geberit AquaClean Dusch-WCs sind daher bereits ab Werk damit ausgestattet und besitzen darüber hinaus die DVGW CERT Konformitätsbescheinigung „Anschlusssicher W 540“. Damit muss sich der Installateur beim Einbau keine Gedanken um den Trinkwasserschutz machen und ist auch rechtlich auf der sicheren Seite.